Das Zimmer im Turm…

Ich tanze nackt. Der Masterausgang blinkt
zu dichten BigBeat-Mantras in die Nacht.
Das Pulver ist sehr stark. Ein Schwein versinkt
im Teppich und der Couchtisch kracht

als ich, gehockten Sprungs, das Glas durchfahre,
da sich das Ich ins trübe Umfeld raumt.
Entmenscht geht hart am Schaum das Wandelbare.
Grad wie im Traum, so zotig zerrend, zaumt

Mephisto den Apoll vor seinen Karren. –
Die Peitsche ihm! Er schreit: „Dem Schoße Heil!“.
Bald ist die Brut durchs Fenster abgefahren
und Schnee fällt leise auf das straffe Seil,

von dem ein Tänzer fiel – „[…] dass ich dich nicht
mit meiner Ferse kitzle[…]“. Festlich fingert
der Morgen sich ins erste Tageslicht…
indes mein Hirn in trunknen Tiefschlaf schlingert.

(Freiberg, 22. – 23.11.08)

Paul Laub

Baujahr '77. Sachse. Zuweilen manisch produktiver Poet von mild-heroischem Gemüt. Gelernter Straßenbauer mit nachgeholtem Abitur. Vorerst akademische Ausbildung verweigert, da Autodidakt mit Hang zur funktionellen Ästhetik. Genießt die Lektüre Nietzsches, ohne dessen Allüren anheim zu fallen. Versucht die "alten" Regeln der deutschen Dichtung in all ihrer bewährten Schönheit beizubehalten und segelt in ihrem Wind zeitgemäß hart am Schaum. Zum Zwecke der Ideenfindung sind ihm Entmenschungen sowohl, als auch Beobachtungen des Alltäglichen und vor allem entspannte Sessions auf bockharten Slacklines notwendiges Elixier. Verdient sein Geld mit Kino. Besuchen Sie ihn auf seinem Projekt "Lyrische Blogfront" (www.blogfront.de).

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