Verschlagwortet: tod

Wenn ich Kafka wäre, dann hieße es:

Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Durch Zufall kommt eines Tages ein Mann vom Lande zu diesem Türhüter und fragt, ob dieser ihn nicht in das Gesetz einlassen könne. Der Türhüter aber antwortet, dass er ihm jetzt nicht gewähren könne, einzutreten.

Friedhof / Foto © M.Schober

Dressed to kill

Angefangen bei den Füßen mit den
rotlackierten Nägeln, die in bizarren
blauen Sandalen stecken.
Die Beine bis zu den Oberschenkeln
nackt und in einer Form wie am
zweiten Tag von Gott gemacht.

my name is murderkid (Foto: H.Malorny)

Leonardo

Leonardo bewegte sich nicht, er stand da und war vom Relief der alten Steinmauer kaum zu unterscheiden. Warten war sein Job. Er blieb nicht lange in einer Stadt. Niemand kannte ihn, weil niemand genau sagen konnte wer er war. Seine Hände rochen permanent nach Desinfektionsmittel, sie waren feingliedrig und weiß und lang. Der Rest seines Körpers glich einer Schlange, er fiel nirgends auf, weil nichts auffälliges an ihm war.

Von Bautzen nach Buchenwald

Als die Zellentür aufgeschlossen wurde, hörte Thälmann seine Todesglocken. Ihm stand das Ende seines Lebensweges vor Augen, eine Wiese, auf die seine Asche gestreut würde. Er dachte an die Worte Eugen Levinés: „Wir Kommunisten sind alle Tote auf Urlaub.“ Trotzdem fragte er den Schlüsselschergen „Wohin?“ Die Antwort lautete: „Schnauze halten! Zum Verhör.“ Thälmann wusste, dass das gelogen war. Beinahe zehn Jahre wurde er nicht mehr zur Vernehmung geschubst.

Death Junkies

Sie lieben den Tod. Oder das, was er mit sich bringt. Diesen Kick. Flash im Gehirn. Innere Erfahrung.   Keith lehnt sich zurück...

Praxis: Decke (Flut) (Foto: AW)

Im Gefäßzentrum

„… die Hydrokulturen grüßen wie alte Freunde, Krüppelpalmen, denen man ansieht, dass sie Erde vermissen, dass sie alles geben würden, selbst ihr Leben für einen einzigen Augenblick in satter nasser Muttererde …“