Fahrrad Unfall CC0 public domain tedmcdonald

Träume

Im Traum ging ich durch einen Wald. Ich ging über ein Feld, ich schwamm durch einen See, ich ging über einen Hügel, ich ging durch eine Stadt, durch einen Saal, durch die Dämmerung und über einen Gehsteig. Ich ging durch die knisternde Luft, durch ein Treppenhaus, durch Gestrüpp und über ein Gebirge ging ich. Ich wollte schon Gefallen daran finden, immer nur zu gehen, da glitt ich aus und im nächsten Moment lag ich wach im zerwühlten Bettzeug.

Foto: CC0 / Public Domain / Rawpixel /Pixabay

Das Ende

Während draußen die Windstöße hin und her fegten, saß ich noch immer am Schreibtisch, unablässig an dieser Geschichte schreibend, die mich wie gewaltsam an sich riss. Es ging darin um einen äußerst rätselhaften Mann namens Hadert. Sein Leben erschien mir so flüchtig und wechselhaft, dass ich ihm kaum zu folgen vermochte.

Die Messe (CC0 Public Domain)

Die Messe

Zurück im Rampenlicht muss ich warten, begrüßen und erfragen, was mich nicht interessiert. Muss. Alle hier machen es so, man wird gut bezahlt. Die Besten sind jene, die es nicht gerne tun.

mit offenen Augen

an meinem Tisch sitzt morgens / ein Traum. aufgeputzt und in / Federn gehüllt, bleibt manchmal / kein Platz für mich …

Die schneidende Kugel

Seit Stunden frage ich mich, was ich hier mache. Ich habe mich in Worten verirrt, bin eine Richtung entlang gefahren, ohne das Haus zu verlassen. Ich kann ja das Haus nicht verlassen. Die Technik erlaubt es.

Wein (Foto: PD / CC0)

Wasser und Wein

Sie saß am Küchentisch, den Rücken zum offenen Fenster gedreht. Ihr Kopf ruhte auf dem linken Unterarm, den rechten Arm hatte sie quer über die glatte Holzplatte gelegt. Neben ihrer rechten Hand stand ein halbvolles Glas Rotwein. Sie konnte das Ticken der Uhr hören. Die Luft stand still.

Oberflächenspannung

als ausgerissener Spiegel, ein Fleck Öl / auf dem Wasser, versiegelt die brüchige / Fläche und zerteilt Entengefieder, man / könnte sagen, er wird den Himmel spiegeln …

Protagonist A und das defekte Implantat

Sie geht an mir vorbei. Ich nehme kein Parfum wahr, gar keinen Geruch. Ich kann sie nicht riechen, seltsam. Sie sieht sich um und hält dabei ihren freundlichen Gesichtsausdruck. Unsere Wohnküche ist nichts Besonderes, dennoch sagt sie, sie fände es schön bei mir. Das sagt sie bei allen, da bin ich sicher. Die Küche könnte eine üble, stinkende Müllhalde sein – sie fände sie schön.

Bettlaken (Pixabay-CC0)

Fluchtgedanken um drei Uhr früh

Es ist mitten in der Nacht / du rutscht unter der Bettdecke hervor / lässt das Licht aus / taperst leise aufs Klo / hockst dich hin / starrst aus dem Fenster …