Kategorie: Stories & Texte
In William T. Vollmanns skandalöser Weise noch nicht auf deutsch erhältlichem Sachbuch Poor People findet ein japanischer Nachtclub Erwähnung, der den vielsagenden Namen „Subway Molesters“ trägt. Dort, so erklärt Vollmann, hätte der zahlende Gast für eine bestimmte Zeitspanne Gelegenheit, in einem, U-Bahnen zur Hauptverkehrszeit nachempfunden, überfüllten Raum Mädchen zu begrabschen.
Wie gern hätte er etwas mehr vom Leben gesehen. Wie gern. Auf seinem Weg hinab…
Es verlangt nicht diesen Herbst, um die Frau an ihre Müdigkeit zu erinnern, es verlangt keine Fünfuhrdunkelheit im Oktober, es verlangt nicht weder diese Erwartung von Kindergeschrei im Wohnungsflur noch dieses Kopfzerbrechen, ob ihr Pflichtbewußtsein, das verdammte, alle Erledigungen gespeichert und absolviert hat, und ebenso verlangt es nicht diese Anhäufung tiefgefrorener Schwarzweißphotographien, in der ihre Ehe eingefrostet ist.
und seine Frau wimmerte – ich dachte, du willst es auch?, indes sie ein Kissen sich hinter ihren Rücken stopfte, der seit Wochen?, Monaten?, mit Nadelstichen (Dolchen, rostigen Nägeln) in ihr Gedächtnis sich brannte, sie also in das Kissen sich sinken ließ und, die Zimmerdecke anstarrend, eine Haarsträhne mit ihrem rechten Zeigefinger aufrollte. Und zwar eine Haarsträhne mit einer zimtfarbenen Glasur, makellos abgestimmt mit der Farbe ihrer Spitzenunterwäsche
Nachdem Karl Molk ein Jahr lang Praktikant beim österreichischen Sender „Radio Gute Laune“ war, flüchtete er mit seinem beigefarbenen Volkswagen Richtung Deutschland. Leider passierte ihm beim Überqueren der Alpen ein Missgeschick…
Der Flur ist lang, kalt und kahl, und er wäre finster wie die Nacht, wie der Tod, wenn die Leuchtstoffröhren an der Decke...
An Tagen wie diesen, an denen man leicht von der eigenen Minderwertigkeit umspielt wird, kommt man sich von dieser nur geweckt vor, nur gekniffen, aber man könnte ebenso an diesem Kniff verbluten, weil sie so mordlustig und bösartig ist.
Georg holt sich die zweite Portion aus der Kantine. Es gibt Geschnetzeltes mit Speck und Bohnen. Kartoffeln, Klöße oder Reis kosten extra. Ich trinke Kaffee für 1,20. Hundert Menschen laufen jede Minute an uns vorbei, wie die Ameisen strömen sie in und aus dem Bau. Georg kommt mit seinem Tablett wieder und kaut. Er hat einen unbändigen Appetit, wir verziehen uns in eine Ecke. Ich stecke mir eine Zigarette an, aber rauchen darf man hier nicht. Gleich wird jemand kommen und etwas sagen. Georg lächelt mich an.
Doch beim Anblick des Kaufbelegs mit dem vollständigen Namen kommt ihm Tereza dann doch irgendwie bekannt vor.
Du kommst nach Hause, entnervt und gelangweilt von der Arbeit und den Kollegen, mit deinem Eintreten beginnen die Teppichböden negative Energie zu knistern, und alles hingegen, was du mir bietest, ist der Anblick eines Stückes Unterschenkel zwischen Socke und Hosensaum bei übereinander geschlagenen Beinen, während du dich auf der Couch hinter der Zeitung verschanzt.