Ausgesetzt

Sein Zweig auf dem Baum des
Lebens war nicht aus Rosenholz,

er lebte unterhalb auf
den wilden Trieben,

ein Findelkind mit einem
riesigen Mittelfinger,
ins gallenstichige Nest
gesetzt zu zwei ränkenden
Fünffingervogelhähnen;
sie balzten um seine Ziehmutter;
mit zierlicher Hand schnappte sie
sich den Erstbesten, und sagte:
„Das ist nun dein Vater.“ Der zeigte
dem anderen kotzfrech
einen Abschiedsgruß,
mit „erigiertem“ Stinkefinger.

Ein Zischeln der Vipern
legte sich über das Moor,

als über Holland die Flut kam;
am Abend nabelte er sich ab,
brachte einen kugeligen Maasdamer
auf die Rollbahn, zwängte
sich in einen Hohlraum,
wie in einem Insektenhotel

hangelt er noch immer ab, einsam
im Orbit, unter einer Käseglocke.

Nur seine Mutter sah er einmal
vorbeifliegen, auf dem Weg
ins ewige Himmelreich.

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