nur eine knochenzange
I
zwei überhängende beine aus der stramm verhüllten stützstruktur
bestellt um intimeres werkzeug zu schützen
forkeln wie hellebarden nur dumpfer
aus der ferne beinahe stumm unhörbar hinter den grillen
die paarhufer traben in kreisen parallel
verrenken den hals um sich selber zu sehen
oder auf wessen revier sie bummeln
geraten klackernd aneinander drücken lautlos
ihren überschweren schmuck ans hirn des andern
* * *
während die platzhirsche kommentkämpfe harken
(der klügere gibt frei die aussicht los
spart mühe die nicht lohnt;)
entführt der kleptogatte eine kuh aus gutwilliger schar
während vorteilig platzierte plötzlich röhren, voll inbrunst
der schutz sei geglückt…
* * *
Doch nein!, der kampf ist nur selbstzweck
es fallen ab die peinlichen fragen:
was sollen hinde mit der wartezeit…?
was tun sie in der zwischenzeit?
(unfreiwillig müssen fremde ausgeburten aufgezogen werden)
der kampf – manches weibchen berauscht sich auch an seinem geilen pathos
der stolz des siegers würzt die werbung
klärt auf die trübe masse fell
so lange, bis die wölfe schnappen und die gruppe durcheinander springen
II
wir: das sind
in schienen gelegte züge
mienenspiel aus den adern, der erde
„konstruktion auf verkrustetem ball“
lange kunst aus gekühlter weile
durchnacht sich selbst, überlassen
narzissmus neigt allüberall
kein gott mehr der herabblickt
kein liebes auge das noch sehen kann
ein spiegel – einen zeugen
und die vorsehung fortwährender verkümmerung
das walzwerk kann rollen!
die kamera sieht das mikrophon hört:
„beug dich über deine eitelkeit“
das herz: sein flügelschlag, kurzes
verharren nur an einem ort
dauernd sind bloß
verhaltensweisen ein-
richtungen
III
und das ist der geheime trost
dass uns das schicksal wieder lost
dass nur der fötus sich bequem autofellieren kann
dass der versuchte fuß geahntes findet nicht
denn auf dem weg verliert er das gesicht