Interview
Auf dem Bett liegen
und das dreckige Weiß
der Zimmerdecke anstarren.
Kein Interviewer hier
dem ich vorwerfen könnte
mich in meinen Träumen
zu stören…
Und, was machen sie so?
Mit der Frage aller Fragen –
Womit versuchen sie ihr Glück?
Schreiben.
Schreiben?
Ja, Liebesbriefe und Hasstiraden,
so Zeugs halt.
Und sonst?
Träumen,
dass es jeder lesen will,
Sie wissen schon,
großer Schriftsteller und so,
na ja, zumindest, dass genug rein-
kommt, um lange auszuschlafen,
auf der Terrasse Wein zu trinken
und ab und an eine hübsche Frau
an die Türe klopft, und dann wieder
eine mit Seele, der man nichts erklären muss,
weil sie alle meine Gedichte kennt, die alle
ehrlich sind und, vielleicht, irgendwann
eine die beides hat, die Kaffee, Brot, Aufschnitt
und Bier mitbringt und ich langsam meine Angst
vor dem Leben verliere.
Gab’s da nicht mal einen?
Schon immer.
Dann ist das Interview vorbei
und was bleibt ist das dreckige Weiß
der Zimmerdecke und Hoffnung, die niemals
für den Rest des Lebens reichen wird.
Also steh ich auf und starre in das
flackernde Weiß des Computermonitors.