Verschlagwortet: verbrechen
Leonardo bewegte sich nicht, er stand da und war vom Relief der alten Steinmauer kaum zu unterscheiden. Warten war sein Job. Er blieb nicht lange in einer Stadt. Niemand kannte ihn, weil niemand genau sagen konnte wer er war. Seine Hände rochen permanent nach Desinfektionsmittel, sie waren feingliedrig und weiß und lang. Der Rest seines Körpers glich einer Schlange, er fiel nirgends auf, weil nichts auffälliges an ihm war.
„Ich hab‘ sie ausgenommen, alles grob rausgeschnitten, so auf die Schnelle, das meiste Blut ist auch weg… Schweinkram, sag‘ ich dir. Dann hab‘ ich drei Pfund Meersalz reingepudert, bisschen verteilt, echt Schweinkram.“
Ich seh‘ noch, wie das hologene 3D-Logo auf seinem T-Shirt klebt, kurz bevor es in NanosekundenschneIIe beginnt, seine Konturen zu verzerren und seine Spuren verwischen ins Nichts. Der rötliche Schimmer um den weißen Schriftzug flackert kurz auf wie bei einer defekten Lichtröhre, bloß um Zeitbruchteile später in der unendlichen Hintergrund-Schwärze des realen T-Shirts zu versinken …
Anhalten. Anhalten, bloß anhalten. Erst mal ’ne Pille schlucken. Das macht mich wieder einigermaßen locker. Das Türfeld entmagnetisieren. Aussteigen. Ohne die Pille hätt’ ich kotzen müssen, aber so … ist schon okay. Wir werden das irgendwie durchstehen, was, alter Kumpel – guter alter Kumpel, du wirst mir fehlen, verdammt noch mal, du wirst mir fehlen …
Champagner schwarzt / in Chefetagen / flattern schwarze / Designerkleider verwitwen
„Töter, töten Sie mir nicht den Nerv und ziehen Sie die Wanderstiefel wieder aus!“ Kommissar Torsten Töter verzog missmutig das Gesicht, bevor er sich ächzend über seinen Wanst beugte und in Zeitlupe einen Schnürsenkel aufzog. „Ihre morgendlichen Kalauer in allen Ehren, Chefin, aber so kämen Sie nie zu einer Hauptrolle im Tatort“. Er keuchte beim Sprechen…
Als er mit seinem blutenden Schädel in der Tür stand, dachte ich zuerst er kommt direkt aus dem Himmel und ein Engel wartete draußen im Taxi und die Zeit läuft gegen ihn und mich und wir haben bloß noch ein paar Minuten, um uns zu verabschieden. Doch es war nicht sein Blut, das meinen gerade, frisch abgezogenen und lackierten Fußboden versaute.
Der folgende Film handelt von einer Geschichte mit dem Titel: „Privater Detektiv“.
Richter Schmatzmann schwitzt. Viel lieber würde er, wie es sonst seine Art ist, einen Mörder aus reichem Hause zu einer Bewährungsstrafe verurteilen, nicht nur, weil ein Mörder aus gutem Hause in der Regel gute Anwälte hat und Geld das Maß aller Dinge ist und seine Besitzer seit jeher den besonderen Schutz der Gesetze genießen, sondern weil
„Im Winter beschwert ihr Männer euch, dass keine da sind. Du hast es erledigt, Dimitrij?“ „Ja.“
„Schwierigkeiten?“
„Es war ein Geistlicher… in einer schwarzen Soutane.“
„Das wusstest du vorher.“