Kraftmeier
Kraftmeier ist eine Wunde, sein Leben Narbenbildung
Er schwärt, er heilt nicht ab, jeden Morgen bricht die Wunde wieder auf, der Aufbruch in den Tag eitert, Kraftmeier weiß wer sein wildes Fleisch will. Da züngelt sie, die Warteschlange mit dem tödlichen Biss, Kraftmeier steht nie an, meidet Rücken vor sich, meidet Vorrücken, diesen einen Schritt vor den anderen, den letzten bis zur Abendkasse, die nur noch schlechte Karten hat
Früher hat er alles gestemmt, sein Wesen nahm ein, gab wenig ab
Er nahm die Weltwunder mit und ließ sie wieder fallen, Kraftmeier der Absauger, der Allesfresser, nahm sich die Frauen aus den Pralinenschachteln, Nougat, Krokant, Pfirsich-Melba
Kurz waren die Wege von den Blowjobcentern in die Muschibuden wo seine Steckenpferde durch die Nacht galoppierten
Trari, trara, der Benz ist da, Kraftmeier hat immer ganz durchgetreten, hat den linken Ellenbogen locker aufgelegt und mit zwei Fingern gesteuert, abgefahrene Zeiten, Kraftmeier hat die Zeiten abgefahren, hat immer aufs Tempo gedrückt
Er blickt in den Spiegel mit dem Riss, sieht die Pflaster, die Gaze die Mullbinden, Kraftmeier wird sich das letzte Drama ansehen
Die Vorstellung ist ausverkauft, aber vielleicht bekommt er seine Karte an der Abendkasse.