Tempelreinigung durch Pussy Riot
„Mutter Gottes,
du Jungfrau,
vertreibe Putin!
Vertreibe Putin,
vertreibe Putin!“
Übersetzter Wortlaut des Punk-Gebetes hier.
Die Kaschemme erlaubt sich, den prima Gig hier wiederzugeben, damit er nicht in Vergessenheit gerät.
(via: http://mark-feygin.livejournal.com/90408.html)
Eigentlich können wir Putin dankbar sein. Nicht weil er, wie einige Naive glauben, damit den ersten Nagel in seinen Sarg geschlagen und den russischen Frühling provoziert hätte – schön wärs, aber die russische Seele ist deutlich anders, als viele Gutmenschen sich das hierzulande so vorstellen. Andererseits hat die Pussy-Riot-Bewegung durchaus das Zeug zu etwas „Anonymous“…
Nein, der Fall Pussy Riot belegt vielmehr, was im Fall Chodorkowski nur zu ahnen – und dort von zu vielen zusätzlichen Faktoren überlagert – war, nämlich, dass Putin längst nur noch ein machtgeiler Oligarch ist, der paranoid um sich tritt. Ein Cäsar, der alle meuchelt, weil er glaubt, selbst bald gemeuchelt zu werden – er signalisiert also nicht Stärke, sondern beweist seine Schwäche, seine Angst. Auch zeigt ein Urteil wie dieses, wie weit er inzwischen seinen Staat umgebaut hat zu einem korrupten, rechtsfreien Raum; dass offenbar beim Rolex-Retuschieren vom rechten Weg abgekommene Vertreter örtlicher Kirchen da mitspielen, lädt genau zu jener Tempelreinigung ein, dessen Beispiel der Act der Pussy Riots folgte.