Abend…

Für Anstand, Schönste, habe ich zuviel
gesehen und – weiß Gott wie blöd – verkackt.
Ich hab Oliven, Wein. Das alte Spiel.
Man hält nichts fest, was man nicht richtig packt.

Komm mit auf’s Dach. Der Sonnenuntergang
liegt blutrot schimmernd auf dem Tal.
Am Schornstein küssend wird die Zeit nicht lang.
Die Beine baumeln leicht vom Dachsteigstahl.

Der Blick nach West. Als ob der Himmel brennt.
Mir brennt das Herz in allerlei Gedanken.
Vergiss die Zeit, die rasend um uns rennt…
und mit ihr noch der Welt entmenschtes Zanken.

Paul Laub

Baujahr '77. Sachse. Zuweilen manisch produktiver Poet von mild-heroischem Gemüt. Gelernter Straßenbauer mit nachgeholtem Abitur. Vorerst akademische Ausbildung verweigert, da Autodidakt mit Hang zur funktionellen Ästhetik. Genießt die Lektüre Nietzsches, ohne dessen Allüren anheim zu fallen. Versucht die "alten" Regeln der deutschen Dichtung in all ihrer bewährten Schönheit beizubehalten und segelt in ihrem Wind zeitgemäß hart am Schaum. Zum Zwecke der Ideenfindung sind ihm Entmenschungen sowohl, als auch Beobachtungen des Alltäglichen und vor allem entspannte Sessions auf bockharten Slacklines notwendiges Elixier. Verdient sein Geld mit Kino. Besuchen Sie ihn auf seinem Projekt "Lyrische Blogfront" (www.blogfront.de).

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