Wind und Wolken
Die Wolken spielen Hasch mich, sie galoppieren, und der Wind ihnen nach. Und unter den Wolken blockieren Nobelpreisträger Straßen, um damit gegen den Krieg zu protestieren, gegen einen Krieg, der wie dichter, dicker Rauch in der Luft liegt. Polizisten spielen mit den Protestierenden Hasch mich, sie galoppieren, und der Wind ihnen nach. Aber darum geht es hier nicht: weder um Wind und Wolken noch um Nobelpreisträger oder Polizisten, sie alle sind Statisten, die ebenso gestrichen und vergessen werden könnten wie er. Das Buch seines Lebens ist bereits zu mehr als die Hälfte gefüllt, zumeist mit Nebensächlichem, mit Bagatellen; es hat viele Leerstellen, ungeschriebene Seiten gar, in denen all das stehen würde, was er nie getan hat, ob aus Angst, aus Mangel an Phantasie, Ehrgeiz oder günstigen Gelegenheiten. Das Buch seiner Tage würde niemand lesen wollen – am wenigsten er selbst. Dabei verlief es nicht immer wie die Sonntagsfahrt eines Rentners. Dafür spricht allein jene Silvesternacht, als seine Mutter seine Geschwister aus dem Fenster warf. Nur er kam davon, er war schon zu alt, zu groß und stark, um sich aus dem Fenster werfen zu lassen. Heute weiß er, dass es besser gewesen wäre, wenn auch er damals den Tod gefunden hätte, denn heute würde er sich nicht mehr wehren.