Der Nurkörpermann
Es war ein nieselnasser Novembermorgen, als der dicke Herrmann mit seinem Führer und andern Hysterikern von München nach Berlin aufbrachen. Dort wollten sie das Regierungsruder an sich reißen, um das Reich in einen Krieg zu steuern.
Als sie aus dem Bürgerbräukeller hinaus in den Regen traten, mauserten sich Herrmann, sein Führer und die andern Aufgeregten von Idioten zu Putschisten.
Der warme Ernst kniff Herrmann in den Hintern. Dabei verkniffen sich die Schmisse seines Latrinengesichts. Der Dicke drängelte sich nach vorn, er drängelte sich zu seinem Führer in die erste Reihe. Vor diesem wusste er sich sicher. Adolf stand nur auf sich selbst…und auf Schäferhunde.
„Heil Herrmann!“ höhnte Hitler, „Schon so früh auf den Beinen?“
„Ja, mein Held. Ich weiß doch, wie wichtig dir die Macht ist.“
Vor der Feldhurenhalle sperrten Polizisten die Straße ab. Sie versperrten den Weg, besorgt, die Umstürzler könnten sich Blasen laufen. Die Landsknechte wussten, was Gewehre sind. Sie zeigten keine Angst vor ihnen. Die Putschproleten marschierten auf die Postenkette zu. Sie hatten einen wichtigen Wahn zu erfüllen: Sie müssten, wähnten sie, Teutschland retten; vor wem oder was, stand im Kaffeesatz. Doch die Liktoren feuerten aus ihren Feindschaftsflöten, dass es donnerte und krachte. Geschrei und Blutspritzerei. Weltkriegsverlierer Ludendorff, auch er war dabei, passierte die Polizeikette. Die Kugeln machten einen großen Bogen um ihn. Zweizentnerherrmann aber traf es im Schritt. Seine Samenbank wurde zu einem Großteil weggerissen. Nur ein Nebengebäude konnte gerettet werden.
Zwanzig Jahre später – endlich hatten sie ihren Krieg! – soff Dreizentnerherrmann in einem Offizierskasino. Längst war er zum Massenmörder aufgestiegen und gereift. Vor Fliegerasseln rühmte sich der Morphinist damit, mit seinem Restsack, mit seinem Fetzen zwei Kinder gezeugt zu haben. „Los, lobt mich!“ lachte er, „Oder wollt Ihr ins KZ?“